Die Serie Human Landscape befasst sich mit den
alltäglichen Beziehungen zwischen Menschen sowie
zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Die
Serie thematisiert, als Symptom einer maximal aus-
differenzierten Gesellschaft, die zunehmende Ent-
fremdung des Menschen von seiner sozialen und
materiellen Umwelt. Die Beziehung ‹Mensch–Produkt›
problematisiert exemplarisch das Bild Gaumenschmaus.
Durch unzählige Produktionsschritte in endlosen
Produktionsketten entsteht zwischen dem Produkt
und dem Konsumenten eine Distanz, die sich in einer
ethischmoralischen und emotionalen Entfremdung
manifestiert: Das Lebewesen Huhn hat nichts mehr
mit der makellosen, verzehrfertigen und folienver-
packten Pouletbrust im Kühlregal gemein.
Bei dieser Arbeit verbindet Michael Stoll eine Gitter-
struktur mit Fotographien. Die kleinmaschige Struktur
spannt eine abstrakte Landschaft über die Fotographien.
Die Struktur repräsentiert die Entfremdung, die Distanz
zum eigentlich Offensichtlichen. Das Skandalöse verliert
sich durch den Schleier der überlagernden Struktur.
In ihrer eigenen Aussagelosigkeit stellt sie den Platz-
halter für die durch Entfremdung verdrängten Fragen,
Zweifel und Bedenken dar. Text | Leonie Lydorf | Mai 2014
alltäglichen Beziehungen zwischen Menschen sowie
zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Die
Serie thematisiert, als Symptom einer maximal aus-
differenzierten Gesellschaft, die zunehmende Ent-
fremdung des Menschen von seiner sozialen und
materiellen Umwelt. Die Beziehung ‹Mensch–Produkt›
problematisiert exemplarisch das Bild Gaumenschmaus.
Durch unzählige Produktionsschritte in endlosen
Produktionsketten entsteht zwischen dem Produkt
und dem Konsumenten eine Distanz, die sich in einer
ethischmoralischen und emotionalen Entfremdung
manifestiert: Das Lebewesen Huhn hat nichts mehr
mit der makellosen, verzehrfertigen und folienver-
packten Pouletbrust im Kühlregal gemein.
Bei dieser Arbeit verbindet Michael Stoll eine Gitter-
struktur mit Fotographien. Die kleinmaschige Struktur
spannt eine abstrakte Landschaft über die Fotographien.
Die Struktur repräsentiert die Entfremdung, die Distanz
zum eigentlich Offensichtlichen. Das Skandalöse verliert
sich durch den Schleier der überlagernden Struktur.
In ihrer eigenen Aussagelosigkeit stellt sie den Platz-
halter für die durch Entfremdung verdrängten Fragen,
Zweifel und Bedenken dar. Text | Leonie Lydorf | Mai 2014
Bilder 1 - 4 | Strukturzeichnungen | 2012 | Michael Stoll | Fotos: Philip Böni | Layout: Rüdiger Schlömer