2019 AUG Mauerblümchen / DIE UND WIR, Berlin│DE│
2018 AUG Das Kapital ist weg. Wir sind das Kapital!, Schaffhausen│CH
2018 MAI Museum - Zitadelle Berlin│solo show / Einzelausstellung
2017 OKT Projectspace, Kurt Kurt, Berlin│DE│solo show / Einzelausstellung
2017 JUN Art Festival, 48h Neukölln, Berlin│DE│group show / Gruppenausstellung
2017 FEB Kunsthalle Vebikus, Schaffhausen│CH│solo show / Einzelausstellung
2016 DEZ Galerie, Isabelle Gabrijel Berlin│DE│group show Gruppenausstellung
2016 SEP Art Festival, Kunstlicht 16, Velten bei Berlin│DE│ group show / Gruppenausstellung
2016 JUL Tempogarage II, Schaffhausen│CH│group show / Gruppenausstellung
2016 JUN 48h Neukölln, Kunstfestival, Berlin│DE│group show / Gruppenausstellung
2016 APR Galerie 9a in Bern│CH, solo show / Einzelausstellung
2016 MAR Raum für drastische Massnahmen, Berlin│DE │solo show / Einzelausstellung
2015 DEZ Atelier Oranienstrasse 19a, Michael Stoll in Berlin│DE, Werkschau
2015 SEP Atelier Oranienstrasse 19a, Brändle und Stoll, Berlin│DE, Werkschau
2014 NOV Buchpublikation: Monografie, arbeiten. Michael Stoll 2004 - 2014, Zürich│CH
2014 DEZ Galerie 9a, Bern│CH │group show / Gruppenausstellung
2014 AUG Tempogarage, Schaffhausen│CH│group show / Gruppenausstellung
2012 DEZ Galerie 9a, Bern│CH│group show / Gruppenausstellung
2012 FEB Galerie 9a, Bern│CH, solo show / Einzelausstellung
2011 JUN Werkschau, Atelier Caya, New York│USA
2008 FEB Atelierausstellung stolm4 und Friedli, Biel│CH
2008 JAN Publikation: Zeit der Welt, Biel│CH
2005 JUN Gruppenausstellung der Arbeiten Strukturdefizit, in Biel│CH
2005 MAR Publikation: La Photocopieuse et moi in Biel│CH
PROJEKTLEITUNG UND REALISIERUNG
2018 AUG Gruppenausstellung, Das Kapital ist weg. Wir sind das Kapital!, Schaffhausen│CH
2016 JUL Gruppenausstellung, Tempogarage II, Schaffhausen│CH
2014 AUG Gruppenausstellung Tempogarage, Schaffhausen│CH
/ / / / / / / NACHBARN HINTER STACHELDRAHT / / / / / / / / / / / / / /
Museum Zitadelle, Berlin | Mai - November 2018 | Berlin - DE
Fotografien: Caroline Bollig ©
/ / / / / / / FLUCHT VERWALTEN / / / / / / / / / / / / / /
Einzelausstellung | Oktober 2017 | Kurt-Kurt | Berlin - DE
/ / / / / / / WELCOME / / / / / / / / / / / / / /
Kunstfestival | Juni 2017 | 48h Neukölln | Berlin - DE
`Welcome` kontrastiert emotionale Fluchtgeschichten mit der
bürokratischen Realität der Berliner Erstaufnahmestelle für
Geflüchtete Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGESO). Michael
Stolls Arbeit befasst sich mit der Unmöglichkeit, diese beiden
Komponenten mit einander zu verständigen. Einer bis ins kleinste Detail
ausdifferenzierten, höchst bürokratischen Verwaltungsstelle, hinter
deren Bearbeitungsnummern Menschen stehen, deren Lebensgeschichten sich
nicht in Formulare pressen lassen, deren Einzelschicksale Empathie und
Menschlichkeit verlangen. Text // Leonie Lydorf
/ / / / / / / FLUCHTEN / / / / / / / / / / / / / /
Einzelausstellung | Februar 2017 | Kunsthalle Vebikus | Schaffhausen - CH
Flucht und Reise, Heimat und Fremde – Schlagworte, die die aktuelle Arbeit von Michael Stoll beschreiben. Doch wie gehören sie zusammen und wo stossen sie sich ab? Flucht und Reise – beides sind Bewegungen in die Fremde, aber mit völlig verschiedenen Beweg-Gründen: Die Reise geschieht aus der Neugier am Fremden, der Lust des Fremd-Seins. Vielleicht auf der Suche nach dem utopischen Paradies, oder der dekadenten Flucht vor Alltag und Langeweile. Dabei bleibt die Heimat aber stets als Ort des Ursprungs, der sicheren Heimkehr. Die Bewegung des Flüchtens hingegen entsteht aus Not und existenzieller Sorge. Die Heimat wird zum unmöglichen Sehnsuchtsort. Das Fremde wird gleichermassen belegt mit der Angst des Fremd-Seins sowie Hoffnung auf eine sichere Zukunft, ein besseres Leben, eine neue Heimat?
Michael Stolls jüngster Arbeit LAGESO kann man sich sehr gut mit Hilfe von Jürgen Habermas nähern: Dieser unterscheidet zwischen Lebenswelt und System. Die Lebenswelt zeichnet sich durch sprachliche Verständigung aus und basiert auf dem, was uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet: In einer sprachlichen Auseinandersetzung sind wir in der Lage, uns durch gute Argumente, rationaler oder emotionaler Art, überzeugen zu lassen. Ein System hingegen repräsentiert einen bestimmten funktionalen Bereich unserer Gesellschaft in dem die kommunikative Verständigung durch binäre Codes ersetzt ist: 1 oder 0, drinnen oder draussen. An bestimmten Stellen einer Gesellschaft prallen diese beiden Komponenten aufeinander. Einer dieser Orte ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin. Hier findet die Erstregistrierung von Geflüchteten statt, hier werden die Asylanträge gestellt und bearbeitet. Die bürokratischen Strukturen dieser Behörde sind, wie in allen Verwaltungen, systemisch organisiert. In den auszufüllenden Formularen gibt es die Möglichkeit, Ja oder Nein anzukreuzen. Ein definierter Asylgrund wird erfüllt oder nicht – aber eben nicht ein bisschen. Gleichzeitig bewegen sich in diesem System Menschen mit Schicksalen. Mit komplexen, umwegigen Lebensläufen. Mit rationalen und emotionalen Fluchtgründen.
Michael Stolls Arbeit befasst sich mit der Unmöglichkeit, diese beiden Komponenten mit einander zu Verständigen. Einer bis ins kleinste Detail ausdifferenzierten, höchst bürokratischen Verwaltungsstelle, hinter deren Bearbeitungsnummern Menschen stehen, deren Lebensgeschichten sich nicht in Formulare pressen lassen. Deren Einzelschicksale Empathie und Menschlichkeit verlangen. Text: Leonie Lydorf, Soziologin
Mehr unter: FLUCHTEN
/ / / / / / / LOST IN A GRIDSTREAM / / / / / / / / / / / / /
Gruppenausstellung | Dezember 2016 | Alexandra Meyer / Daniel Karrer / Michael Stoll | Galerie Isabelle Gabrijel | Berlin - DE | Bild: Michael Stoll
KUNSTLICHT - Michael Stoll
Gruppenausstellung | September 2016 | Michael Stoll am Kunstlichtfestival, Velten bei Berlin - DE | Bild: Michael Stoll
September 2016 | Kunstlichtfestival, Velten - Detschland
stolm4 _ Michael Stoll | Preis auf Anfrage
BLIND SPOT EXTENDED - Michael Stoll
Gruppenausstellung | Augutst 2016 | Michael Stoll in der Ausstellung Tempogarage 2, Schaffhausen - CH | Bild: Michael Stoll
BLIND SPOT RELOADED - Michael Stoll
Soloausstellung | April 2016 | Michael Stoll in der Galerie 9a, Bern | Bild: Michael Stoll
Soloausstellung | März 2016 | Michael Stoll im Raum für drastische Maßnahmen, Berlin | Bild: Michael Stoll
Den Reisenden zieht es in die Ferne, um das unverfälschte Andere zu entdecken. Doch wie der Reisende
in der Sonne seinen Schatten wirft, verändert er die Fremde in dem Augenblick seiner Anwesenheit. Das
Authentische erlischt in dem Moment seines Erscheinens. Mit diesem Makel des Reisens befasst sich
Michael Stoll in der Ausstellung der blinde Fleck.
Die Ausstellung besteht aus drei räumlichen Einheiten. Im Hauptraum zeigt der Künstler verschiedene Arbei-
ten, die aus den Eindrücken seiner Weltreise entstanden. Grossformatige, aus Holz gefrässte Bilder der Serie
Handwerk treffen auf mit Farbstift und Acryl, zum Teil kindlich-intuitiv, zum teil detailliert-präzise eingefang-
ene Momentaufnahmen ferner Kulturräume. Als blinde Flecken, als das, was dem Reisenden immer verbor-
gen bleiben wird, schweben Metallarbeiten vor den Bildern. Sie verdecken einen Teil des Sujets und nehmen
so Raum ein, sie werfen den Schatten der Erwartungen des Reisenden, der Spuren in seiner Umgebung hin-
terlässt. Zusätzlich erzeugen Strukturobjekte eine Dreidimensionalität, die es dem Betrachter ermöglichen,
einen neuen ‚kulturellen Raum’ zu betreten.
Der zweite Raum zeigt Arbeiten der gleichen Serien, ist für den Betrachter aber nicht physisch begehbar.
Michael Stoll spielt hier mit der Rolle des Reisenden als Voyeur. Über eine Videoinstallation kann der Betrach-
ter Ausschnitte des Raums ‚beäugen’ ohne ihm wirklich nahe zu kommen. Wieder bleiben dem Betrachter
bestimmte Aspekte verborgen, während die sichtbaren Ausschnitte der Perspektive der Linse unterworfen
sind.
Durch den dritten Raum wird das Thema der Grenze aufgeworfen. Obwohl der Raum durch eine Tür mit dem
Hauptraum verbunden ist, bleibt diese für den Betrachter – wie so häufig für den Reisenden – verschlossen.
Nur über einen Umweg eröffnet sich dem Betrachter ein neuer (Kultur-)Raum. Durch die Hängung jenseits von
Serien und Chronologien erzeugt Michael Stoll eine Interaktion zwischen den einzelnen Werken, welche die
Komplexität kultureller Räume nachempfindet.
Leonie Lydorf
Raum für drastische Maßnahmen
Oderstrasse 34 | 10247 Berlin
www.rpunkt.org
Werkschau Atelier Oranienstrasse | Dezember 2015 | Michael Stoll | Photographie / Bild: Michael Stoll
WERKSCHAU ATELIER ORANIENSTRASSE
Werkschau Atelier Oranienstrasse | September 2015 | Pola Brändle und Michael Stoll | Photographie: Michael Stoll
Gruppenausstellung Tempogarage | Michael Stoll | Bild: Philip Böni | August 2014
Als
Zwischennutzng, bis das Gebäude abgerissen wird, hat ein
Künslterkollektiv eine
ehemalige Autowerkstatt in Schaffhausen in eine Galerie verwandelt.
ehemalige Autowerkstatt in Schaffhausen in eine Galerie verwandelt.
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Anna Rosenwasser für die Schaffhausern Nachrichten 25.08.2014
Anna Rosenwasser für die Schaffhausern Nachrichten 25.08.2014
Das Haus stand leer, jahrzehntelang, mitten in Schaffhausen, zwischen Rhein,
Lindli und Uterstadt. Staub legte sich auf die Fussböden der einstigen Autowerk-
statt, im Dach bildete sich ein Leck, und ein paar Lausbuben oder -mädchen spray-
ten sinnige oder weniger sinnige Sachen an die Wände. Die 20 Räume auf den
drei Stockwerken aber blieben leer - bis vor zwei Jahren eine Idee enstand. Die
Künslter Michael Stoll und Patrick Werner beschlossen, mit einer kreativen Zwi-
schennutzung das Schaffhauser Kulturleben etwas aufzumischen, und machten
sich auf die Suche nach einem momentan unbenutzten Haus, von denen es in der
Munotstadt viele gibt. Mit der ehemaligen Autogarage an der Fischerhäuserstrasse
wurde das duo fündig, gründete aus versicherungstechnischen Gründen den
Verein Zwischenraum und wuchs zu einem achtköpfigen Kollektiv aus hiesigen
Kunstschaffenden an, das das unbenutzte Gebäude putzte, aufräumte und ver-
kabelte. Vergangenen Samstag lud der Kulturverein Zwischenraum zur Vernis-
sage der Gruppenausstellung in der Tempogarage - ein Begriff, der zum einen
an die frühere Funktion des Gebäudes erinnert, zum anderen auf die temporäre
Nutzung des Kollektivs anspielt.
Im Eingangsbereich des dreistöckigen Gebäudes finden Besucherinnen und Besu-
cher (die an der Vernissage zwischen vier und elf Uhr abends sehr zahlreich erschie-
nen) die Tempobar, wo beisamengesessen und angestossen werden kann. Sie drückt
das Bedürfnis der acht Künstlerinnen und Künstler aus, sich von herkömmlichen
Kunstvernissagen zu distanzieren.
Als unkonventionell stellt sich die Ausstellung aber ohnehin schnell heraus: Schon im
Als unkonventionell stellt sich die Ausstellung aber ohnehin schnell heraus: Schon im
Erdgeschoss sind die Übergänge zwischen Gebäude und Kunstwerken oft fliessend.
Da ziert Schmuck von Iela Scherrer eine Röhre an der Wand, altes Metall trifft auf sorgfältig
verarbeitetes Holz, Silber und Speckstein - liebevoll auf Moos gebettet oder überraschend
an Fäden von einem Wendeltreppengeländer hängend.
Weitergeführt wird dieses Zusammenspiel von Naturästhetik und Moderne von Patrick
Weitergeführt wird dieses Zusammenspiel von Naturästhetik und Moderne von Patrick
Werners Bildern, die zeitgenössische Motive und Spraytechniken aufgreifen. Ohnehin,
Material und Technik variieren nicht nur von Künslter zu Künstlerin, sonern auch von
Raum zu Raum - gar von Werk zu Werk. Zwischenraum schafft es, unangestrengt zu
überraschen: Sei es durch verzierte Lichtschalter oder orginell installierte Lichtquellen.
Mal sind es die Werke selbst, die einen die Augenbrauen heben lassen: Michael Stolls
aufrüttelnd, freche Bildsprache beispielsweise. Manchmal aber ist es auch das Gebäue,
das verblüfft. Während vereinzelte problematische Sprayereien vom Kunstverein übermalt
wurden, liess das Kollektiv den Rest stehen: Bunte Graffitikunstwerke, teilweise von nicht
unbekannten Schaffhausern Sprayern, sind in der Tempogarage ebenfalls zu finden. Gut
sichtbar: Die Datierung auf das Jahr 1993. In einem weiteren Taum können die Besucher-
innen und Besucher selbst auf die Wand kritzeln. Die Ausstellung an derFischerhäuser-
strasse vereint die Ästhetik des Alten mit unger, gekonnter und ungewohnter Kunst. Der
Zauber ist tatsächlich temporär: Mittwoch bis Samstagnachmittag ist die Tempogarage
noch geöffnet. Es ist bloss eine Frage der Zeit, bis das Gebäude abgerissen wird.
Von Anna Rosenwasser für die Schaffhausern Nachrichten 25.08.2014
Von Anna Rosenwasser für die Schaffhausern Nachrichten 25.08.2014